Niederschläge täuschen nicht über abnehmende Bodenfeuchte in Niedersachsen hinweg

LBEG wertet Klimawandel-Effekte aus

Die zahlreichen Niederschläge in Niedersachsen täuschen nicht über die abnehmende Bodenfeuchte hinweg. Wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mitteilt, war 2023 gefühlt ein feuchtes Jahr in Niedersachsen. Tatsächlich haben einige Messstationen nach einem eher regenreichen Sommer und Herbst bereits Mitte November die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge erreicht. Entsprechend sind die Böden mit Wasser gesättigt.

Das lasse fast vergessen, dass es im Mai und Juni auch trockenere Phasen gab. Besonders waren die Auswirkungen im Wald zu spüren. Einige Landkreise und Kommunen haben zudem die Wassernutzung eingeschränkt. Die langjährigen Auswertungen der Bodenfeuchte zeigen insgesamt eine abnehmende Tendenz über die vergangenen Jahre, berichtet die Behörde.

Der Bodenwasservorrat in Niedersachsen spielt demnach eine entscheidende Rolle für die Wasserversorgung von Pflanzen und die land- und forstwirtschaftliche Produktion in der Region. Im kürzlich veröffentlichten Klimafolgenmonitoringbericht des Niedersächsisches Kompetenzzentrums Klimawandel (NIKO) wird auf die Bedeutung und die bisherigen Veränderungen des Bodenwasservorrats hingewiesen.

Seit 2008 befindet sich Niedersachsen hinsichtlich der Bodenfeuchte in einer trockeneren Phase

Die Auswertungen zeigen für Ackerflächen Abnahmen der Bodenfeuchte – vor allem im Osten und Süden Niedersachsens. Seit 2008 befindet sich das Land hinsichtlich der Bodenfeuchte in einer trockeneren Phase – besonders ausgeprägt in den Jahren 2018, 2019 und 2020. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die im Vergleich trockeneren Regionen Niedersachsens noch trockener werden und mehr Regionen von zunehmender Trockenheit betroffen sind. Zur Sicherung der Erträge müssen landwirtschaftliche Flächen mit geringen Bodenfeuchten bewässert werden. Dadurch steigt die Nachfrage nach Wasser. Aber auch in anderen Sektoren (Trinkwassergewinnung, Kühlwasser in der Produktion und Energieerzeugung) sorgt der Klimawandel für steigende Bedarfe.

„Gerade die jüngsten Monate mit vielen Niederschlägen lassen uns schnell vergessen, dass wir unverändert mit Trockenheit und abnehmender Bodenfeuchte konfrontiert sind“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Daher betone das LBEG die Bedeutung von Anpassungsstrategien, um auf diese Herausforderungen proaktiv reagieren zu können. Dabei geht es um Fragestellungen, wie beispielsweise Ertragseinbußen aufgrund von Wassermangel im Boden vermieden werden können.

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