Werrazufluss Walse mit neuer Aue als Wasserspeicher

An der Mündung der Walse in die Werra hat der Gewässerunterhaltungsverband (GUV) Leine/Frieda/Rosoppe gemeinsam mit dem Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal einen naturnahen Mündungsbereich geschaffen. Die Walse ist ein rund elf km langer Zufluss der Werra im Landkreis Eichsfeld. Wie der Thüringer Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel bei einem Besuch betonte, könne man an der Walse sehen, wie Gewässer- und Naturschutz ineinandergreifen: „Mit einer neuen Aue bleibt das kostbare Nass viel länger in der Landschaft, fließt nicht mehr so schnell ab. Gleichzeitig entlastet die Aue bei Starkregen, weil sie viel Wasser aufnehmen kann. Mensch und Natur profitieren hier gleichermaßen von einem gesunden und klimarobusten Fluss“, so Vogel.

Laut einer Mitteilung des Umweltministeriums handelt es sich beim Umbau der Walse um die erste durch einen GUV abgeschlossene Maßnahme zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Thüringen. Das Ergebnis sei eine naturnahe und klimarobuste Ersatzaue, also eine Flusslandschaft mit natürlichen Überflutungsräumen und durchgängigen Gewässerläufen. Das verbessere den Hochwasserschutz und die Gewässerqualität, schaffe Lebensräume für Tierarten wie Eisvogel oder Biber und habe positiven Einfluss auf die Artenentwicklung im Mündungsgebiet der Walse. Unterstützt wurde die Umsetzung der Maßnahme auch durch den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Das Umweltministerium förderte den Umbau mit etwa 1,1 Mio. Euro.

Gespräche führte Vogel auch zu ähnlichen Maßnahmen an der nahgelegenen Eller. Hier soll in Zusammenarbeit mit der Natura-2000-Station die Durchgängigkeit am Ellerwehr in Zwinge wiederhergestellt werden. Am Flusslauf der Eller bestehen mit einer Dammsanierung unterhalb der Ellermühle und der Umgestaltung der Geröder Eller zudem zwei weitere Ideen für kooperative Projekte von GUV und Natura 2000-Station, bei denen Synergie-Effekte genutzt werden sollen.

Nach Angaben des Ministeriums sind die GUV seit 2020 gesetzlich dazu verpflichtet, die Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen, sofern das Land die Kosten trägt. Sie lösen damit die Gemeinden ab, die für die Umsetzung bis dahin zuständig waren. Die vom GUV Leine/Frieda/Rosoppe an der Walsemündung in die Werra umgesetzte Maßnahme ist die erste, die von einem GUV fertig gestellt wurde. Bis 2027 werden in Thüringen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie 1.400 Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit und 460 Maßnahmen zur Gewässerentwicklung umgesetzt. Damit werden insgesamt 970 km Fließgewässer naturnäher umgestaltet.

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