Willingmann empfiehlt, Lager mit Fällmitteln rechtzeitig zu füllen

Nachdem im vergangenen Winter aufgrund der Energiekrise zeitweise keine Fällmittel für die Behandlung des Abwassers mehr geordert werden konnten und die Lage sich mittlerweile insgesamt entspannt hat, empfiehlt der Umweltminister von Sachsen-Anhalt, Prof. Armin Willingmann (SPD), die Lager rechtzeitig zu füllen. Betroffen von den Lieferengpässen waren auch Anlagen aus Sachsen-Anhalt. „Aktuell können die Betreiber von Kläranlagen wieder genügend Fällmittel am Markt beschaffen“, erklärte der Minister Mitte August: „Die Gelegenheit ist insoweit günstig, Lagerbestände aufzustocken.“

Fällmittel wie Eisen- und Aluminiumsalze kommen in Kläranlagen zum Einsatz, um Phosphor aus dem Abwasser zu entfernen. Gelangt zu viel Phosphor in Gewässer, kann dies starkes Algenwachstum und einen höheren Sauerstoffverbrauch auslösen, der Tier- und Pflanzenarten im Wasser bedroht. Im vergangenen Winter wichen Kläranlagenbetreiber nach Angaben des Landesumweltministeriums engpassbedingt auf alternative Stoffe für die Abwasserbehandlung aus, um wasserrechtlich relevante Grenzwertüberschreitungen zu vermeiden. Eine dauerhafte Alternative stellten diese jedoch nicht dar, weil sie unter anderem weniger effektiv seien als Fällmittel aus Eisensalzen.

Willingmann verwies auf Angaben der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Abwasser, nach denen aufgrund gesunkener Energiepreise wieder mehr Fällmittel produziert werden, so dass sich die Versorgungslage für Kläranlagenbetreiber insgesamt entspannt habe. Sie müssten sich dennoch auf lange Lieferzeiten und höhere Preise einstellen. Dem Arbeitskreis zufolge könne auch eine erneute Mangellage noch nicht ausgeschlossen werden.

„Unnötige Einleitungen von Phosphor in unsere Gewässer gilt es auch in Zukunft zu vermeiden. Hitze- und Trockenperioden stellen bereits jetzt eine große Belastung für die Ökosysteme dar“, betonte der Minister. Deshalb sei es notwendig, dass die Anlagenbetreiber rechtzeitig Vorkehrungen treffen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

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