Analyse-Verfahren für geringeren Chemikalien-Bedarf bei der Klärschlamm-Entwässerung

Ein Verfahren zur genauen Berechnung der Zusatzstoffe bei der Klärschlamm-Entwässerung bietet die Anko Innovation + Beratung GmbH an. Durch die gezielte Dosierung der Hilfsstoffe könnten pro Kläranlage etwa zehn bis 20 Prozent der Additive eingespart werden – das entspreche Kosten von rund 50.000 bis 100.000 Euro im Jahr, wie das Unternehmen mitteilte. Da bislang nur sogenannte indirekte Verfahren zum Nachweis der Polymere existierten, seien die Chemikalien in Abwasserreinigungsanlagen meist überdosiert worden, um auf Nummer sicher zu gehen – eine teure Praxis, denn eine Kläranlage verbraucht den Angaben zufolge im Jahr je nach Größe organische Polymere im Wert von bis zu 500.000 Euro.

Die Analysemethode von Anko mache sich die Tatsache zunutze, dass sämtliche Partikel in wässrigen Lösungen geladen sind. Bei der Prozesssteuerung komme dabei ein Multifunktionscontroller (MFC) von Axxeron Hesch electronics zum Einsatz. „Damit die darin enthaltenen Feststoffe ausflocken, müssen die Ladungen aller Partikel auf 0 ausgeglichen werden“, erklärte Michael Kocher von der Anko Innovation + Beratung GmbH. „Wir messen deshalb die Ladungsdichte im Schlammwasser, die ein Maß für die Konzentration der darin enthaltenen Chemikalien ist. Daneben messen wir auch die Ladung der Polymer-Partikel im Flockungshilfsmittel und wissen so, in welcher Menge es dem Klärschlamm zugegeben werden muss, um die optimale Ausflockung zu erzielen.“ Der Analysator ziehe selbstständig regelmäßig Proben des Schlammwassers, analysiere sie und übermittle die Werte an die speicherprogrammierbare Steuerung in der Leitwarte der Kläranlage. Diese errechne dann aus den Daten des Analysators und mithilfe eines Algorithmus die exakte Dosierung des organischen Polymers. Nach jeder Probenentnahme spüle sich der Analysator automatisch durch, einmal am Tag reinige er sich zudem chemisch selbst.

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