Jedes zweite Unternehmen in NRW von Klimawandelfolgen betroffen

Jedes zweite kleine, mittlere und große Unternehmen in Nordrhein-Westfalen war in den vergangenen fünf Jahren deutlich häufiger mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert als Unternehmen in anderen Bundesländern. Die Auswirkungen von Extremwettereignissen wie Hitze oder Hoch- und Niedrigwasser waren so stark, dass die Geschäftstätigkeit darunter litt. Das geht aus einer Befragung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hervor.

Aktuell liege der Fokus der Unternehmerinnen und Unternehmer in NRW mehr auf den betrieblichen Herausforderungen als auf möglichen Schutzmaßnahmen, teilte das IfM mit. Häufig fehlten ihnen die finanziellen Mittel. So würden intensiv die Entwicklung der Energiepreise und die Unsicherheiten in der Energieversorgung angesichts des Übergangs zur emissionsfreien Energieerzeugung verfolgt. Auch fürchteten die Unternehmen zusätzliche bürokratische Belastungen infolge der gesellschaftlichen Bemühungen um mehr Klimaschutz.

Innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten sehen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und die Großunternehmen in NRW die größten Risiken für ihre betrieblichen Abläufe im Zuliefererbereich, führte das IfM weiter aus. Dagegen stuften sie die Gefahr, dass eigene Beschäftigte beeinträchtigt werden oder sogar ausfallen könnten, als deutlich geringer ein. Insbesondere im letzteren Punkt zeigten sich die nordrhein-westfälischen Großunternehmen optimistischer als ihre Pendants in den anderen Bundesländern.

Um den Klimarisiken entgegenzuwirken, ergreifen die Unternehmen vielfältige Maßnahmen, hieß es weiter. So setzten Großunternehmen sowohl in NRW als auch in den anderen Regionen Deutschlands häufiger als kleine und mittlere Unternehmen auf bauliche Maßnahmen sowie gezielte Aktivitäten, um eine höhere Eigenständigkeit bei der Energie- und Wasserversorgung zu erreichen. Zugleich hätten deutlich mehr Großunternehmen in NRW als in den anderen Bundesländern bei der IfM-Befragung angegeben, eine Versicherung zu nutzen. Eine Standortverlagerung zögen hingegen nur sehr wenige Unternehmen in NRW sowie in den anderen Teilen Deutschlands in Betracht, erklärte das IfM.

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