Korrektur: Kraftwerk Boxberg geht Ende 2038 vollständig vom Netz

Das Kohlekraftwerk in Boxberg geht erst Ende 2038 vollständig vom Netz. Darauf hat der Kraftwerksbetreiber Leag hingewiesen.

In Ausgabe 21.2022 hat EUWID Wasser und Abwasser im Artikel „Leag und Veolia planen Klärschlamm-Monoverbrennung in Boxberg“ in einer Zwischenüberschrift berichtet: „Ende 2029 geht das Kohlekraftwerk in Boxberg vom Netz“. Weiter heißt es im Artikel: „Doch spätestens Ende 2029 ist damit Schluss: Dann gehen die beiden Blöcke nach dem vereinbarten Kohleausstieg vom Netz. Die nun vorgestellte Monoverbrennungsanlage soll nach Angaben der beiden Unternehmen über eine Verbrennungskapazität von 20.000 bis 30.000 Tonnen Trockensubstanz verfügen und kann damit die Mitverbrennungskapazitäten des Kohlekraftwerks im Wesentlichen ersetzen. Denn nach EUWID-Informationen verbrennt die Leag am Standort Boxberg derzeit rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm. Das wären rund 32.500 Tonnen Trockensubstanz.“

Die Leag teilte nun mit, dass das Kraftwerk Boxberg aus zwei aktiven Werken besteht: Werk III mit den Blöcken N (500 MW) und P (500 MW) und Werk IV mit den Neubau-Blöcken Q (900 MW) und R (675 MW). Auf Basis des beschlossenen Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes (KVBG) werden die beiden Blöcke N und P Ende 2029 außer Betrieb gehen. Die Blöcke Q und R sollen planmäßig zum Jahresende 2038 außer Betrieb gehen. Damit bleiben zwei Boxberger Kraftwerksblöcke mit einer installierten Leistung von zusammen 1.575 MW nach 2029 am Netz.

Leag beabsichtigt Mitverbrennung in den Blöcken Q und R in Boxberg

Aktuell erfolgt die Mitverbrennung von Klärschlamm nach Angaben von Leag in den Blöcken N und P sowie im Block N zudem die Mitverbrennung von Tiermehl und Klärschlammgranulat. Generell werde die Mitverbrennung von Klärschlamm sowie Klärschlammgranulat vor dem Hintergrund der Pflicht zum Phosphorrecycling aus Klärschlämmen ab dem 1. Januar 2029 eingestellt – also bereits ein Jahr, bevor die Blöcke N und P außer Betrieb genommen werden müssen.

In den beiden nach der Jahrtausendwende errichteten Blöcke Q und R betreibt die Leag aktuell keine Mitverbrennung. Doch das soll sich ändern: Die Leag plant nach eigenen Angaben bereits eine Investition an den Blöcken Q und R, die ab dem Jahr 2023 beide Blöcke dazu befähigen soll, Sekundärbrennstoffe thermisch zu verwerten. Mit dieser technischen Erweiterung des bestehenden Kraftwerks wolle die Leag die Entsorgungssicherheit im regionalen Umfeld erhöhen und könne dabei auf die vorhandenen modernen Anlagen und Infrastrukturen am Standort zurückgreifen, so das Unternehmen.

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