Sollte der Sommer 2023 vergleichbar trocken und heiß werden wie in den Jahren 2018 bis 2020, sehen rund 96 Prozent der Wasserbetriebe hierzulande für das laufende Jahr keine bzw. eine geringe Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit. Zu dieser Einschätzung kommt eine Umfrage des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) unter rund 360 Wasserversorgungsunternehmen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland befasst und ermittelt, welchen Herausforderungen die Branche gegenübersteht und wie Lösungsstrategien aussehen. Die Ergebnisse wurden von DVGW-Vorstand Wolf Merkel und dem Vorstandsvorsitzenden der Berliner Wasserbetriebe, Prof. Christoph Donner, jetzt in Berlin vorgestellt.
Laut der Umfrage ist die öffentliche Wasserversorgung aktuell in puncto Resilienz und Versorgungssicherheit insgesamt gut aufgestellt. Zur Trinkwasserversorgung im Jahr 2022 gaben 90 Prozent der befragten Wasserbetriebe an, dass die Versorgung über das Jahr 2022 uneingeschränkt gewährleistet war. Bei neun Prozent war die Versorgung zeitweise eingeschränkt, beispielsweise bei der Gartenbewässerung oder Poolbefüllung, und es kam zur Zuhilfenahme anderweitiger Mittel (z. B. Tankwagen) oder zu technischen Maßnahmen wie der Absenkung des Versorgungsdruckes. Nur bei einem Prozent der Wasserversorgungsunternehmen kam es teilweise zu einem Ausfall der Versorgung.
Trockenheit und Hitzeperioden haben in den vergangenen Jahren bereits zu Engpässen bei den Verfügbarkeiten der Wasserressourcen geführt. Im Jahr 2022 betraf dies 19 Prozent der befragten Versorger. In deren Versorgungsgebiet sind beispielsweise Brunnen zeitweise trockengefallen, geht aus der Umfrage weiter hervor. Im Jahr 2022 erreichten 35 Prozent der befragten Unternehmen bei der maximalen Tagesaufbereitungskapazität von Rohwasser einen Auslastungsgrad von 90 Prozent und darüber – das war ein ähnlicher Wert wie in den vorherigen Umfragen 2020 und 2018.
Lesen Sie weiter, wie es bei den Wasserbetrieben um die Auslastung der Förderkapauzität am Spitzentag bestellt ist, und wie aus Sicht des DVGW die Versorgungsinfrastruktur an die veränderte Verfügbarkeit und Nachfrage angepasst werden soll....
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