Wasserpflanzen sind unverzichtbar für das Ökosystem, erfordern aber gutes Management

IGB: Ökologischer Wert von Wasserpflanzen wird häufig übersehen

Wasserpflanzen sind unverzichtbar für das Ökosystem, erfordern aber gutes Management. Darauf weist das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hin. Der ökologische Wert von Wasserpflanzen werde in der öffentlichen Diskussion häufig übersehen. Zukünftig sollten ökonomische, ökologische und ebenso soziale Aspekte bei der Analyse und Maßnahmenplanung im Wasserpflanzen-Management berücksichtigt werden. Erscheine es notwendig, Wasserpflanzenbestände zu verringern, sollten nachhaltige Maßnahmen den Vorzug erhalten, etwa indem man Nährstoffeinträge weiter verringert oder Uferbäume anpflanzt, so das IGB.

In vielen flachen Seen weltweit nimmt die Zahl der Unterwasserpflanzen ab, während mehr Algen und freischwimmende Pflanzen wachsen, erklärte das Institut. Aber es gebe auch einen gegenläufigen Trend: In Gewässern, deren Wasserqualität sich verbessert habe, trete zunehmend ein Massenwachstum von Wasserpflanzen auf. Da sie zahlreiche wichtige Ökosystemfunktionen erfüllten, sei hier ein umsichtiges Management gefragt.

Makrophyten sind wichtige Lebensräume und helfen Gewässern bei der Selbstreinigung

Das IGB ruft in Erinnerung, dass Makrophyten wichtige Lebensräume für verschiedenste Organismen sind und zur Selbstreinigung von Gewässern beitragen. Gehen Wasserpflanzen verloren und breiten sich in Gewässern stattdessen Algen und schwimmende Pflanzen aus, würden mehr Treibhausgase freigesetzt. Die IGB-Forscherin Sabine Hilt untersucht, warum in vielen Gewässern in den letzten Jahren weniger Unterwasserpflanzen wachsen. „Man weiß, dass sowohl der Aufwuchs von Algen als auch die Trübung des Wassers dabei eine wichtige Rolle spielen. Schließlich benötigen die Pflanzen, die mit ihren Wurzeln im Gewässergrund verankert sind, dort unten Sonnenlicht für die Photosynthese, aber auch andere Stressoren spielen eine Rolle“, sagte sie.

In Agrarlandschaften seien dies insbesondere verschiedene Pestizide kombiniert mit Nährstoffen. In einem großen Team mit Wissenschaftler*innen aus Frankreich sowie dem UFZ Leipzig und der LMU München untersuchte Hilt die Wirkung eines Cocktails aus einem Herbizid, einem Insektizid, einem Fungizid und Nitrat sowie zusätzlichem Stress durch Erwärmung um 3 bis 4 °C auf aquatische Pflanzen und Tiere im Labor sowie in Mesokosmen mit 600 Litern Wasservolumen. In diesen wurden typische Lebensgemeinschaften aus Flachseen gemäßigter Breiten inklusive dreier typischer Unterwasserpflanzenarten etabliert.

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