Fischsterben an der Oder: Lemke dringt auf einen strengeren Gewässerschutz

Bundestags-Umweltausschuss berät Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) dringt angesichts des massenhaften Fischsterbens an der Oder auf einen strengeren Gewässerschutz. Das berichtet der Bundestag. Die Katastrophe zeige, dass zunehmende Hitze und Dürre im Sommer die Ökosysteme massiv belasteten und es daher eines anderen Umgangs hinsichtlich des Einleitens von Abwasser in Fließgewässer brauche, habe die Ministerin bei einer Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gesagt. Die Mitglieder des Ausschusses wollten sich von der Ministerin unter anderem über den aktuellen Stand der Untersuchungen zu den Ursachen für das Massensterben informieren sowie über Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und zum Schutz der Bevölkerung beraten.

Lemke habe von einer Umweltkatastrophe gesprochen, deren Auswirkungen bislang nicht abschätzbar seien. Bis zu 200 Tonnen tote Fische seien zu beklagen, betroffen seien zudem zahlreiche Kleinwesen wie Muscheln und Schnecken. Ein langfristiger Schaden des Ökosystems, das etwa im Bereich des Unteren Odertals zu den artenreichsten in Deutschland gehöre, könne nicht ausgeschlossen werden, zitiert sie das Parlament. Die Suche nach den Ursachen dauere weiterhin an. Allerdings verdichteten sich die Hinweise, dass mehrere Stoffe gemeinsam das Fischsterben ausgelöst haben könnten. Unter anderem verdächtig sei eine giftige Algenart. Allerdings sei diese nicht für den erhöhten Salzgehalt der Oder verantwortlich, stellte die Ministerin klar. Die Untersuchungen liefen, neue Ergebnisse stünden in den nächsten Tagen an.

Kritik übte die Grünen-Politikerin erneut an der späten Information durch polnische Behörden. Die in Warn- und Alarmplänen der Internationalen Flussgebietskommission festgelegten Meldeketten seien nicht eingehalten worden. Doch warnte Lemke auch vor weiteren Schuldzuweisungen. Diese seien angesichts der nötigen weiteren Zusammenarbeit mit Polen bei der Aufklärung der Ursachen nicht hilfreich....

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -