Machbarkeitsstudie: Dürener Abwasser als mögliche Wärmequelle

Die Stadtwerke Düren (SWD) und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wollen in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen, wie sich die Energie aus dem Abwasser nutzen lässt. Dazu haben beide Partner  heute einen Letter of Intent unterzeichnet, teilte der Wasserverband Eifel-Rur Mitte Dezember mit. Ziel sei es, die Nutzungsmöglichkeiten der Abwärme aus dem Abwassersammelsystem und der Kläranlage Düren-Merken aufzeigen. Bei einem positivem Ergebnis der Studie soll die nachhaltige Wärme aus Abwasser an Kundinnen und Kunden der SWD geliefert werden.

Die gemeinsame Machbarkeitsstudie solle erforschen, welche Potentiale es gibt, die Abwärme des Dürener Abwassers für die Wärmeversorgung von Haushalten und Gewerbe zu nutzen und welche Vorteile sich daraus für die Umwelt ergeben. Die Analyse erfolge parallel zur umfangreichen Sanierung des Dürener Abwassersystems. Bereits jetzt beginnt der WVER nach eigenen Angaben mit ersten Rodungsarbeiten als Vorbereitung für den Neubau des zwölf Kilometer langen Hauptkanals, für den mit einem dreistelligen Millionenaufwand gerechnet werde. Dabei biete es sich an, direkt eine entsprechende Wärmenetzinfrastruktur zu installieren, damit die gegebenenfalls aus dem Abwasser gewonnene Wärme in die Haushalte geleitet werden könne.

Das gesammelte Abwasser hat in Düren den Angaben zufolge derzeit ganzjährig eine Temperatur von 12 bis 30 Grad Celsius. Eine Besonderheit sei in Düren der hohe Anteil von warmen Abwässern der Industrie, was mögliche Projekte in Düren besonders vielversprechend mache. Um diese Wärme im Kreislauf wieder als Wärme für die Haushalte nutzen zu können, müsste der WVER Wärmetauscher an strategisch günstigen Stellen im Abwassersammler und im Ablauf der Kläranlage Merken verbauen. Diese können dem Abwasser die Wärme entziehen, die dann durch die SWD als Wärmequelle für Groß-Wärmepumpen genutzt werden könnte.

In den Haushalts-Wärmepumpen würde die Wärme auf höhere Temperaturen gebracht, um damit Wärmepumpen zu versorgen. „Das hätte noch einen weiteren entscheidenden Vorteil für unsere Umwelt beziehungsweise die Gewässer: die Austrittwässer wären dann auch kühler und für das ökologische System verträglicher“, erklärte Joachim Reichert, der Vorstand des WVER.

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