Wärme aus Flusswasser kann beim Umbau der Fernwärme-Versorgung in den Kommunen eine Rolle spielen – neben großflächiger Solarthermie, Industrieabwärme, Müllverbrennung oder Wärmequellen im Boden. Eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA) zeigt, welche Möglichkeiten Versorger beim Abschied von Gas und Kohle haben und was die Bundesregierung tun muss, um den Umbau zu beschleunigen. Sie wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), GEF Ingenieur, HIC Hamburg Institut Consulting und der AGFW Projektgesellschaft für Rationalisierung, Information und Standardisierung erstellt.
Laut der Studie gibt es beim Umbau der Fernwärme-Versorgung keine „One-Size-Fits-All“-Lösung für die Kommunen. Untersucht wurden verschiedene Möglichkeiten für sechs Fernwärmesysteme, die für die Vielfalt der Wärmenetz-Strukturen in Deutschland stehen: Aachen, Karlsruhe, Chemnitz, Hamburg, Spremberg und Großkrotzenburg. Alle diese Orte seien bisher stark auf Wärme aus Kohlekraftwerken angewiesen, die sie im Zuge des Kohleausstiegs ersetzen wollen. Gemeinsam mit ihnen haben die Forschenden Wege zur treibhausgasneutralen Fernwärmeversorgung bis 2045 untersucht.
Die Fernwärmeerzeugung in Deutschland hängt heute noch zu etwa 80 Prozent an fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle. Die Bundesregierung will, dass bis 2030 bereits 50 Prozent der Wärme klimaneutral erzeugt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt die Studie ein „Erneuerbare-Wärme-Infrastrukturgesetz“ (EWG). Darin enthalten sein sollten eine Planungsbeschleunigung für Großspeicher und Großwärmepumpen, eine Pflicht zur Nutzung von Abwärme und die Möglichkeit, Umweltwärme etwa in Trinkwasser zu nutzen, was neuen Techniken zum schnellen Durchbruch verhelfen würde.
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