Dauerregen füllt Stauseen in Nordrhein-Westfalen

Grundwasserstände im niedrigen bis mittleren Bereich

Überdurchschnittlich viel Regen im Frühjahr und vor allem im Juli hat die Stauseen in Nordrhein-Westfalen gut gefüllt und damit reichlich Reserven für trockene und heiße Tage geschaffen. „Die Trinkwasserversorgung ist bis zum Jahresende auf jeden Fall gesichert, selbst wenn es ab jetzt kaum noch regnen sollte“, sagte ein Sprecher des Ruhrverbandes in Essen. Der Verband versorgt mit acht Talsperren rund 4,6 Millionen Menschen im Flussgebiet der Ruhr.

Landesweit fiel in NRW seit März mit Ausnahme des Juni teils deutlich mehr Regen als im langjährigen Mittel (1881-2017), wie aus dem hydrologischen Monatsbericht des Landesumweltamtes (LANUV) hervorgeht. Allein im Juli habe die Regenmenge in NRW um ein Drittel über diesem Durchschnittswert gelegen. Die Füllstände der Talsperren an Ruhr, Sieg, Wupper und Rur befänden sich insgesamt „auf einem hohen Niveau“, heißt es in der Bilanz.

Für die acht Talsperren an der Ruhr bezifferte der Ruhrverband den Füllstand Mitte August auf einen deutlich überdurchschnittlichen Wert von knapp 89 Prozent. Damit könnten bei Bedarf ohne Probleme Wassermengen abgegeben werden. Andererseits bleibe mit aktuell gut elf Prozent bis zum Vollstau auch ausreichend Raum, um mögliche starke Regenfälle aufzunehmen, sagte der Sprecher.

Für die Jahreszeit typische, im Wesentlichen fallende Grundwasserstände

Wie aus dem Bericht des LANUV weiter hervorgeht, bewegten sich die Grundwasserstände im Juli 2023 dagegen im Wesentlichen im niedrigen bis mittleren Bereich. Aufgrund der unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen von Mitte Mai bis Mitte Juli 2023, in Kombination mit einer hohen Verdunstung auf Böden und durch Pflanzen und damit einhergehend einem erhöhten Grundwasserbedarf seien seit Mai für die Jahreszeit typische, im Wesentlichen fallende GW-Stände zu beobachten.

Beim Vergleich der GW-Stände mit langjährigen Messwerten sei eine Verschiebung von mittleren GW-Ständen hin zu niedrigen bis mittleren GW-Ständen zu beobachten. 52 Prozent der Grundwassermessstellen wiesen im Juli 2023, im Vergleich zu den langjährigen Beobachtungen für diesen Monat, mittlere GW-Stände auf, nach 55 Prozent im  Vormonat. Der Anteil sehr niedriger bis niedriger GW-Stände habe mit circa 41 Prozent jedoch zugenommen (Vormonat: rund 34 Prozent). Davon weisen dem LANUV zufolge rund sechs Prozent der Grundwassermessstellen ein absolutes Minimum auf (Vormonat: rund sieben Prozent).

Der Anteil der Grundwassermessstellen mit hohen bis sehr hohen GW-Ständen liegt bei circa sieben Prozent gegenüber elf Prozent im Vormonat, heißt es weiter. Im Vergleich zum Juni 2022 sind dem Bericht zufolge in rund 74 Prozent der Messstellen höhere GW-Stände gemessen worden.

Im Vergleich zum Juni 2016 seien im Juni 2023 lediglich an 13 Prozent der Grundwassermessstellen höhere GW-Stände gemessen worden. Hier zeigen sich der Behörde zufolge weiterhin die Auswirkungen der deutlich unterdurchschnittlichen Grundwasserneubildungsraten in den hydrologischen Jahren 2017 bis 2019 und 2022. (EUWID/dpa)        

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