Neustadt in Holstein: Kommunalunternehmen zur Klärschlammtrocknung gegründet

Die Stadt Neustadt in Holstein, der Zweckverband Ostholstein (ZVO) und der Zweckverband Karkbrook (ZVK) haben gemeinsam ein Kommunalunternehmen zum Betrieb einer Klärschlammtrocknung gegründet. Hierzu haben Bürgermeister Mirko Spieckermann (Stadt Neustadt in Holstein), Frank Spreckels (ZVO) und Uta Sablobwski (ZVK) die gemeinsamen Verträge unterzeichnet, teilten die Stadtwerke Neustadt in Holstein (SWNH) mit. Vorstand der „Klärschlammtrocknung Neustadt“ als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) werde der Geschäftsbereichsleiter der Abfallwirtschaft des ZVO, Michael Rakete. Bereits am 14. Dezember 2023 hätten die Stadtverordneten der Gründung des Kommunalunternehmens zugestimmt.

Wie berichtet, wollen die drei Partner die Anlage neben dem Müllheizkraftwerk (MHKW) in Neustadt errichten und betreiben. Das Vorhaben hat ein Investitionsvolumen von rund sieben Mio. Euro. Die genehmigte Größe der Anlage beträgt 15.000 Jahrestonnen, die geplante zu trocknende Klärschlammmenge liegt aktuell bei rund 12.000 Tonnen. Im Ausbauzustand sollen es rund 13.500 Tonnen sein. Die Anlage soll die Abwärme des MHKW nutzen. Eingesetzt werden soll ein Breitbrandtrockner sowie eine dreistufige Abluftbehandlung.

„Für unsere Bürgerinnen und Bürger bedeutet dieses nachhaltige Projekt Gebührenstabilität, denn es wirkt den steigenden Kosten in der Klärschlammentsorgung entgegen“, betonte Spieckermann. „Die Partner erwarten eine Reduzierung der Gesamtmenge auf bis zu 3.600 Tonnen pro Jahr und um 80 Prozent der notwendigen Transporte“, sagte der Leiter des Abwasserbetriebs der SWNH, Heiko Gerstmann. Zum Projektstatus erklärte die Geschäftsbereichsleiterin der ZVO Entwässerung, Hanna Liedtke, dass die Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung wie bereits im Sommer beauftragt sei und aktuell ausgearbeitet werde. Bis Mitte 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein.

Zum Hintergrund teilten die SWNH weiter mit, dass der im Einzugsgebiet anfallende Klärschlamm aufgrund zu hoher Kupferwerte nicht bodenbezogen verwertet werden könne. Pro Jahr würden zirka 12.500 Tonnen in Hamburg und Sachsen-Anhalt verbrannt. Durch die Trocknung des Klärschlamms soll Masse verringert, der Brennwert erhöht und der Transportaufwand gesenkt werden. Dadurch reduzierten sich die CO2-Emissionen Schätzungen zufolge um über 50 Prozent. Durch die Nutzung der Abwärme aus dem MHKW steige wiederum die Energieeffizienz des MHKW.

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