Zweckverband Ostholstein plant Klärschlammtrocknung neben MHKW Neustadt

Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) will neben dem Müllheizkraftwerk (MHKW) in Neustadt eine Klärschlammtrocknungsanlage errichten. Das Vorhaben hat ein Investitionsvolumen von rund sieben Mio. Euro und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit den Stadtwerken Neustadt (SWNH) und dem Zweckverband Karkbrook (ZVK), bestätigte der ZVO entsprechende Medienberichte gegenüber EUWID. Hierzu habe die ZVO-Verbandsversammlung im Juli einstimmig der Gründung einer Anstalt öffentlichen Rechts zugestimmt, teilte der ZVO auf Anfrage mit.

Alle drei kommunalen Unternehmen seien gleichberechtigte Projektpartner. Innerhalb des Zweckverbands werde das Projekt von den Geschäftsbereichen ZVO Abfallwirtschaft und ZVO Entwässerung begleitet. Die genehmigte Größe der Anlage beträgt den Angaben zufolge 15.000 Jahrestonnen. Die geplante zu trocknende Klärschlammmenge liege aktuell bei rund 12.000 Tonnen; im Ausbauzustand sollen es rund 13.500 Tonnen sein. Die Anlage soll die Abwärme des MHKW nutzen. Eingesetzt werden soll ein Breitbrandtrockner sowie eine dreistufige Abluftbehandlung, hieß es.

Zum Projektstatus erklärte der ZVO, dass die Gründung der AöR derzeit formell umgesetzt werde. Die Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung seien beauftragt worden und würden aktuell ausgearbeitet. Bis Ende 2024 soll die Anlage fertiggestellt sein. „Die Klärschlammtrocknungsanlage ist ein wichtiges Vorhaben für Ostholstein, das die Ressourcenschonung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt“, sagte Hanna Liedtke, Geschäftsbereichsleiterin der ZVO Entwässerung. Sie begrüßte die enge Zusammenarbeit der kommunalen Unternehmen ZVO, SWNH und ZVK. „Wir sind überzeugt, dass wir nur mit gebündelten Kräften uns wirkungsvoll für die Zukunft unserer Region einsetzen können“, betonte sie.

Der Klärschlamm aus dem Einzugsgebiet des ZVO wird nach Angaben des Zweckverbands seit 2004 in mehreren Verbrennungsanlagen verbrannt. Die Entsorgung des getrockneten Klärschlamms werde öffentlich ausgeschrieben. Mit Blick auf das gemäß Klärschlammverordnung bis zum Ende des Jahres zu erstellende Konzept zur Phosphorrückgewinnung erklärte der ZVO, es sei weiterhin eine Verbrennung des getrockneten Klärschlamms mit einer Phosphorrückgewinnung aus der Asche vorgesehen. Sollten sich zukünftig andere Verfahren für die Phosphorrückgewinnung durchsetzen, will der Zweckverband sie prüfen und den Entsorgungsweg gegebenenfalls anpassen.

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