Walker: Baden-Württemberg unterstützt Wasserversorger bei PFAS-Belastung

Land stimmt Verbotsinitiative der Bundesregierung zu

Baden-Württemberg ist sich der großen Herausforderungen durch die großräumigen PFAS-Verunreinigungen in Böden und Grundwasser in Mittelbaden bewusst – das erklärte die Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) Ende Februar. Das gelte auch für die Herausforderung, die PFAS im Grundwasser insbesondere für die kommunalen Wasserversorger im Hinblick auf sauberes Trinkwasser bedeuteten. Die Versorger würden durch das Ministerium dabei finanziell unterstützt, allein in der Region Mittelbaden mit über sechs Millionen Euro in den vergangenen Jahren. In dem Fall ist eine Klage gegen das Land vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg gegen das Land anhängig.

Zur Bewältigung der anfallenden Fragestellungen zu der PFAS-Belastung in Mittelbaden und zur transparenten Information der Öffentlichkeit sei im Landratsamt Rastatt eine Geschäftsstelle PFC sowie am Regierungspräsidium Karlsruhe eine Stabsstelle PFC eingerichtet worden, auf deren Internetseiten weitere Informationen zu diesem Schadensfall zu finden sind.

Seit Bekanntwerden der großräumigen Verunreinigung finde ein regelmäßiger Austausch mit allen Verantwortlichen zu den verschiedenen Themen und Entwicklungen statt, so die Ministerin. Um vorhandene Wissenslücken zu schließen, habe das Land vier große Forschungsprojekte mit zahlreichen Projektbeteiligten realisiert, beispielsweise zur Entwicklung geeigneter Analyseverfahren sowie zum besseren Verständnis der in Boden und Grundwasser ablaufenden Abbau- und Transportprozesse.

Einheitliche und harmonisierte
Grenzwerte von Bedeutung

Wichtig seien einheitliche und harmonisierte Grenzwerte und entsprechend normierte Analyseverfahren für die Vertreter der Stoffgruppe der PFAS - dafür setze sich das Land seit Jahren auf nationaler und europäischer Ebene ein, sagte Walker. Die Ministerin erklärte, Baden-Württemberg unterstütze die Initiative von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, PFAS in der EU überwiegend zu verbieten.  

Im Gebiet der großflächigen Bodenverunreinigungen im Raum Mittel- und Nordbaden seien neben den systematischen landesweiten Untersuchungsprogrammen durch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und der amtlichen Trinkwasserüberwachung detaillierte Untersuchungen von Boden, Grundwasser, Oberflächengewässern sowie Pflanzen und Tieren durchgeführt worden, um das Ausmaß der Verunreinigung abzuschätzen und den Verbraucherschutz zu gewährleisten. Aus den Boden- und Grundwasserdaten sei ein unter „PFC-Karten Online“ bei der LUBW einsehbares Modell entwickelt worden, das die Verunreinigung des Grundwassers prognostiziere und damit den Wasserversorgern Daten für die Risikoabschätzung einer PFAS-Kontamination ihrer Brunnen liefere sowie als Grundlage für Empfehlungen zur Grundwassernutzung in einzelnen Kommunen herangezogen werde.

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